Religiöse Sozialarbeit – Parallelgesellschaft am Steuertropf

NZZaS Weil sie mit einer Frau eine Beziehung unterhält, muss eine Kaderfrau der Heilsarmee, Leiterin einer Zürcher Behinderteneinrichtung, ihren Posten räumen. Die Organisation duldet keine Homosexuelle in ihren Reihen. Die soziale Einrichtung wird vom Kanton Zürich mitfinanziert. Dort goutiert man zwar die Vorgehensweise der Heilsarmee nicht, habe aber keine rechtliche Handhabe, dagegen vorzugehen. Der Kanton überprüfe lediglich das pädagogische Konzept des Heims.

http://epaper.nzz.ch/

Ein Beispiel, das zeigt, wie der Staat mit der Finanzierung religiöser Sozialprojekte seine Definitionsmacht abgibt und religiöse, missionierende Parallelgesellschaften einerseits legitimiert und andererseits finanziert. Der Heilsarmee wurde 2007 von der damaligen Nationalratspräsidentin Christine Egerszegi auf dem Bundesplatz von höchster staatlicher Seite gedankt, weil die Schweiz ohne solche Institutionen die Sozialaufgaben nicht meistern könne. http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2007/05/19/Schweiz/Heilsarmee-feiert-auf-dem-Bundesplatz

Wenn der Staat Aufgaben nicht erfüllen will, dann gibt er sie an Private ab und diese haben in der Regel ihre eigene – oft religiöse – Agenda. So kommt es, dass aus kantonalen Steuergeldern entlöhnte Angestellte nur mit Mühe ihr Recht einklagen können gegen solche sogenannte "Tendenzbetriebe", deren Angestellte "bis zu einem gewissen Grad" die geistig-ideellen Grundsätze ihres Arbeitgebers mitzutragen haben. Das BGer hat 2004 die Kündigung gegenüber einer Partei, die in Ausübung eines verfassungsmässigen Rechts eine Verpflichtung aus dem Arbeitsvertrag verletzt oder die Arbeit im Unternehmen in schwerwiegender Weise beeinträchtigt, als nicht missbräuchlich beurteilt. Dies gilt insbesondere für Arbeitnehmer, denen eine erhöhte Treuepflicht obliegt, wie namentlich den Angestellten von "Tendenzbetrieben", worunter Unternehmen zu verstehen sind, deren Zweck nicht hauptsächlich gewinnorientiert ist und die eine Tätigkeit mit geistigem oder intellektuellem Charakter ausüben, sei es politischer, konfessioneller, gewerkschaftlicher, wissenschaftlicher, künstlerischer, karitativer oder ähnlicher Art. BGE 130 III 699

Heilsarmee Schweiz

Die Marke: Blut und Feuerhttp://www.wirtschaft.ch/markenregister/DIE+HEILSARMEE+BLUT+UND+FEUER/Heilsarmee+Hauptquartier+3001+Bern/57095/2007/Soziale Projekte der Heilsarmee Schweiz http://www.heilsarmee.ch/was-wir-tun/sozialarbeit/einrichtungen/Finanzen der Heilsarmee Schweiz

Im Jahresbericht 2010 weist die Heilsarmee Schweiz Einnahmen von total 167 Mio. Franken aus. Davon stammen 50 Mio. Franken aus Leistungsverträgen mit der öffentlichen Hand 26 Mio. für Sozialwerke 23 Mio für Flüchtlingshilfe 0.5 Mio für Evanglisationswerke Dass die öffentliche Hand an Evangelisationswerke zahlt, ist ein absoluter Skandal.

und weitere 1.1 Mio. Franken aus Beiträgen der öffentlichen Hand. Die Heilsarmee ist also zu einem Drittel öffentlich finanziert.

http://www.heilsarmee.ch/über-uns/downloads/jahresbericht

Wie Beispiele für Leistungsverträge zeigen, ist darin die religiöse Neutralität kein Thema.

Diverse Heime im Auftrag der öffentlichen Hand

Seit 2002 im Kanton Bern: Über 80 Gemeinden haben in der «Professionelle Asylkoordination Gemeinden» PAG ihre Aufgaben an die Heilsarmee übertragen: Muensinger Info 2/2006.pdf

http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/AsylNotstand-im-HeilsarmeeHeim/story/11445546

http://www.derbund.ch/bern/region/Das-Asylzentrum-als-Goldgrube/story/16039950

http://www.derbund.ch/bern/nachrichten/Notunterkunft-Hochfeld-Kanton-erteilt-Heilsarmee-Absage/story/26527871

Genf: Überführung eines Heilsarmeeheims in eine Stiftung http://www.news.ch/Heilsarmee+gibt+Au+Coeur+des+Grottes+ab/232006/detail.htm

Brockenhäuser und Altkleider als Geldmaschinen

http://www.beobachter.ch/arbeit-bildung/artikel/heilsarmee_von-naechstenliebe-keine-spur/

http://www.kipa-apic.ch/index.php?na=0,0,0,0,d&ki=216566

Spendenbeschaffung

http://bazonline.ch/schweiz/standard/Heilsarmee-produziert-Bettelbriefe-in-Billiglohnland/story/27888707

Die Heilsarmee ist ein Partner der Glückskette.

"Heil"

http://www.tagesanzeiger.newsnetz.ch/zuerich/region/Der-HeilsarmeeOffizier-der-den-Teufel-austreibt/story/17126372/print.html

 

Heilsarmee im Kanton Zürich

Geschichte: http://www.tagesanzeiger.newsnetz.ch/zuerich/region/Als-die-Heilsarmee-verboten-wurde/story/25167685

«Sunnemätteli» in Bäretswil ZH Ein Neubau wurde vor wenigen Jahren für 8,5 Millionen Franken erstellt. Finanziert zur Hälfte von der Heilsarmee, der das «Sunnemätteli» gehört, sowie je zu einem Viertel vom Kanton Zürich und der Invalidenversicherung. http://www.20min.ch/print/story/12761222

Wohnheim Paradies in Mettmenstetten Beitragsberechtigung vom Regeirungsrat 2011 erneuert. Beitrag ca 860'000 Franken pro Jahr.

Kinderkrippe Neumünsterallee 17

Wohnheim für Frauen und Männer, Molkenstrasse 6

Wohnheime für Männer in Winterthur und Zürich

Kritik an der "Heilsarmee"

Bereits Brecht kritisierte die Haltung der Sozialdemokraten: Partei wie Wohlfahrtsorganisation täten alles, um den Kapitalismus zu verteidigen und verhinderten so wirksame Hilfe für die Arbeitslosen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Brotladen

 

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