Kt. ZH Weiterhin jährlich 50 Millionen für anerkannte Religionsgemeinschaften?
Die fünf anerkannten Religionsgemeinschaften im Kanton Zürich sollen von 2014 bis 2019 insgesamt 300 Millionen Franken erhalten, also 50 Millionen pro Jahr. Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat den entsprechenden Rahmenkredit, wie er am Dienstag mitteilte.
Für das laufende Jahr haben die beiden grossen Landeskirchen laut Mitteilung zusammen rund 265 Millionen Franken für "gesamtgesellschaftlich relevante Tätigkeiten" budgetiert. 109, 4 Millionen kommen via Steuern natürlicher Personen und Spenden herein. Weitere gut 106 Millionen sind Steuern juristischer Personen und 49, 5 Millionen Kostenbeiträge des Staates.
Eine Beitragsperiode umfasst sechs Jahre. Jeweils auf Ende dieser Zeit berichten die Religionsgemeinschaften über ihre Aktivitäten und aktualisieren ihre Tätigkeitsprogramme. Dabei handle es sich nicht um Leistungsaufträge des Staates.
Die Körperschaften entscheiden selbst darüber, welche Leistungen sie erbringen. Der Regierungsrat seinerseits entscheidet unabhängig, in welchem Umfang er sich mit Beiträgen beteiligt.
Basis sind für diesen Entscheid sind vage Tätigkeitsprogramme. Nirgends ein Nutzen für die Nichtmitglieder bestimmbar. Kosten von kultischen und nichtkultischen Aktivitäten sind offenbar nicht aufteilbar. Aber es wird von gesamtgesellschaftlichem Nutzen geredet, da gehören auch Angebote an Schule dazu, deren Nutzen wohl vor allem ein Missionarischer ist. Insgesamt wird hier viel Geld ausgegeben und werden kaum Vorgaben gemacht. Letztlich wird nach der Zahl der Mitglieder aufgeschlüsselt. Kantonsräte sollte Rahmenkredite mit derart undefinierter Leistung nicht akzeptieren.
Tätigkeitsbereiche 2012
Kultische TätigkeitGottesdienste etc Soziales Seniorennachmittage, Hütedienst, Mittagstische, Jugendtreff- punkte, Kinderlager, Familienferien oder Gemeindeausflüge,Angebote für Erwerbslose, die Integrations- projekte der Jugendkirchen «streetchurch» und «fabrikkirche», die kirchliche Anlauf- und Beratungsstelle für Lehrlingsfragen (kabel), die Asylberatung und die kantonale Paarberatung, Beiträge an gemeinnützige Organisationen, Seelsorglichen Beistand: Jugenseelsorge, Spitalseelsorge, die Notfallseelsor- ge, die Seelsorge in Gefängnissen, die Seelsorge für Polizei und Schutz & Rettung Zürich oder über die drei «Kirchen am Weg» (Bahnhofkirche, Flughafenkirche, Sihlcity-Kirche). Suizidprävention und die Betreuung von Hinterbliebenen, Caritas Zürich, Dargebotene Hand Zürich, Bahnhofhilfe der Pro Filia, Unterstützung von Sozialprojekten wie: Nothilfe, Elternnotruf, Nottelefon für Frauen, Frauen-Informations-Zentrale FIZ, Mira – Prä-vention sexueller Ausbeutung, Blauring & Jung- wacht, Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Kultur Konzerte, Ausstellungen oder Führungen, Kulturgüter in den Kirchen wie die Orgeln, Glocken oder Kirchenfenster. Die Kirchgemeinden sorgen für den Erhalt dieser Kulturgüter Bildung Kurs- und Bildungsangebote, Auseinandersetzung mit sozialen, kulturellen sowie politischen Themen aber auch im Bereich Katechese, Beiträge an die Freien Katholischen Schulen, Freie Evangelische Schule sowie das Gymnasium und Institut Unterstrass, Paulus-Akademie Zürich, Theologische Hochschule Chur (THC), Akademikerhaus aki, Katholische Frauenbund Zürich, Katholische Arbeiterinnen- und Arbeiter-Bewegung (KAB), ökumenischer Medienladen, Religionspädagogik, Katholische Mittelschulseelsorge Verwaltung/Unterhalt/Finanzierung Vermietung von Räumlichkeiten zu günstigen Konditionen, Abwartung, Unterhalt der Bausubstanz, Betriebskosten, Hypotheken
Budgets 2012
Einnahmen 2012 | Ref. Kirche | Kath. Kirche |
KS nat. Personen | 162 Mio | 128 Mio |
KS jur. Personen | 53 Mio | 53 Mio |
Staatsbeiträge | 38 Mio | 12 Mio |
Weitere Erträge | 13 Mio | - |
Ausgaben 2012 | ||
Kultus | 108 Mio | 25 Mio |
Soziales | 60 Mio | 45 Mio |
Kultur | 26 Mio | 11 Mio |
Bildung | 12 Mio | 27 Mio |
Verwaltung/Unterhalt/Finanzierung | 59 Mio | 98 Mio |
Quellen:
Reformierte: Tätigkeitsprogramm 2014-2019Katholiken Tätigkeitsprogramm 2014-2019Lineare Kürzung?
"Ende 2011 war die Bevölkerung zu 34 Prozent evangelisch-reformiert und zu 28 Prozent römisch-katholisch. 38 Prozent bekannten sich zu einer anderen oder gar keiner Konfession, und je 0,1 Prozent gehörten zur christ-katholischen Kirche oder einer der beiden anerkannten jüdischen Gemeinden. Im Vergleich zum Vorjahr hat die evangelisch-reformierte Landeskirche insgesamt 5‘600 Mitglieder verloren, die römisch-katholische Kirche hingegen 1‘500 gewonnen. Ebenfalls zugelegt hat – wie bereits in den letzten Jahren – die Gruppe der Personen anderer oder ohne Konfession: Sie ist um knapp 4‘100 gewachsen." http://www.bildungsdirektion.ch/internet/de/aktuell/news/medienmitteilungen/2012/042_bevoelkerungswachstum.html Angesichts dieser Zahlen wäre eine lineare Kürzung des Gesamtbetrags angebracht.