Grossveranstaltung: Ben Moore: Our Place in Time and Space

Am 9. November 2016 referierte Prof. Dr. Ben Moore auf Einladung der FreidernkerInnen Region Winterthur im Physik-Hörsaal der ZHAW Winterthur über das Leben, das Universum und den ganzen Rest.

Der 140 Personen fassende Hörsaal war sehr gut besetzt, dies, obwohl der Brite Ben Moore seinen Vortrag auf Englisch hielt. Zum grossen Andrang haben sicher die von Thomas Oetjen attraktiv gestalteten Flyer und Plakate beigetragen, mit denen im Vorfeld auf diese öffentliche Vortragsveranstaltung aufmerksam gemacht wurde. Dann ist es aber vor allem die Bekanntheit, die sich der seit 2001 an der Universität Zürich wirkende Astrophysik-Professor durch seine beiden Bücher «Elefanten im All» und «Da draussen» über das Universum sowie über die Entstehung und Entwicklung des Lebens auf unserer Erde und anderswo erworben hat.

Und darum ging es natürlich auch in seinem Vortrag. Mit eindrücklichen Bildern zeigte Ben Moore in seinem Vortrag auf, was nach dem Urknall vor 13,7 Milliarden im Universum geschah, wie in der Folge unter anderem unser Sonnensysteme entstanden ist und wie sich das Leben auf Erden entwickelt hat. Sehr eindrücklich war seine Darstellung, die lange Zeitspanne vom Urknall bis heute auf einen einzigen 24 Stunden-Tag zu reduzieren. Wenn in dieser Darstellung der Urknall um Mitternacht stattfand, haben die Dinosaurier etwa um 23.45 Uhr gelebt und der Homo Sapiens erschien 1 Sekunde vor Mitternacht. In dieser Zeitraffer-Darstellung konnte er anschaulich auch die zukünftige Entwicklung des Universums aufzeigen. In 1 Milliarde Jahr wird auf unserer Erde die ungemütliche Temperatur von 100°C herrschen und in 7,6 Milliarden Jahren wird unser Sonnensystem erloschen sein.

Auch wenn das Leben auf unserer Erde in weiter Zukunft einmal nicht mehr existieren wird, bedeutet es nicht, dass es dann nicht weiterhin auf anderen Planeten im Universum noch Leben geben wird. Wissenschaftlich gesichert ist, dass auf vielen Planeten Verhältnisse herrschen, in denen lebende Organismen existieren können. Da die Verhältnisse im Vergleich zu unserer Erde oft sehr extrem sind, ist es interessant zu wissen, dass es sogar bei uns Lebewesen gibt, welche unter extremen Bedingungen leben können. Es gibt beispielsweise Mikroben, welche in 300°C heissem Wasser und unter extrem hohen Drücken leben, sogenannte Eiswürmer, die bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt im Eis leben oder die Bärtierchen, welche bei extremen Bedingungen in einen scheintotem Zustand verfallen können und nach vielen Jahren, wenn die Bedingungen besser sind, ihr aktives Leben wieder aufnehmen. Auf der Erde wurden auch kleine Würmer entdeckt, welche Bakterien fressen, die sich von Methan ernähren. Letzte könnten somit auch auf dem Saturn-Mond Titan leben, wo Satelliten der NASA ermittelt haben, dass die Oberfläche aus gefrorenen Wassergletschern und flüssigen Methan-Meeren besteht.

Solche Mikroorganismen sind mögliche Urformen von späteren intelligenten Lebewesen, mit denen man sich in ferner Zukunft einmal, so die Hoffnung, wird verständigen können. Mit Empfängern, welche auf bestimmte und diesbezüglich aussichtsreiche Planeten gerichtet sind, versuchen Forscher Radiowellen mit Signalen einzufangen, welche von Ausserirdischen stammen könnten. Bezüglich des Aussehens, der Struktur und der Intelligenz von ausserirdischem Leben sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, was Ben Moore anhand von Ausschnitten mit Kreaturen aus Science-Fiction Filmen zeigte.