Einleitend gab er uns einen Überblick über die Struktur und den Inhalt des aus 114 Suren bestehenden Korans. Dabei zeigt er auf, dass dasselbe Thema in verschiedenen Suren immer wieder aufgegriffen wird und es dadurch sehr schwierig ist, ein Gesamtverständnis über den Inhalt zu erhalten. So versuchte er uns aufzuzeigen, was für ein Gottesbild im Koran besteht, welches Verständnis über den Menschen darin gezeichnet wird und welche göttlichen Gesetze beschrieben und einzuhalten sind. Während seiner Ausführungen zitierte er verschiedene Verse aus dem Koran, die einen Bezug zu wichtigen Glaubensgrundsätzen im Islam haben, unter anderem die ungleiche Stellung von Mann und Frau, das islamische Recht (Scharia) oder der «Heilige Krieg» (Dschihad). Für Anders- oder Nichtgläubige ist immer wieder erschreckend, mit welcher Intoleranz sich die Anhänger unterschiedlicher Glaubensausprägungen (Sunniten, Schiiten, Wahhabiten u.a.) bekämpfen. Dies ist umso erstaunlicher, als Schriften im Arabischen und damit auch der Koran im Wesentlichen aus Konsonanten bestehen und die Wörter somit – je nach hinzugefügtem Vokal – eine unterschiedliche Bedeutung annehmen können. Aus diesem Grund sagen auch Islamwissenschaftler, dass gewisse Textteile im Koran mehrdeutig sind und unterschiedliche Interpretationen zulassen.

Wie bei diesem Thema nicht anders zu erwarten war, wurde im Anschluss an Peters Ausführungen eifrig diskutiert. Dabei ging es vielfach darum, Antworten auf Phänomene in muslimisch geprägten Ländern zu finden, die wir nicht verstehen, die uns z.T. in Angst versetzen und deren zukünftige Entwicklungen wir nicht abschätzen können.

Ein herzliches Dankeschön an Peter für seine interessanten Ausführungen.