Mina – Der Preis der Freiheit
Wir zeigen die Schweizer Premiere von «Mina - der Preis der Freiheit» im Kino Cinematte am 28. Mai und eine Filmvorführung im Chäslager in Stans am 29. Mai. Die porträtierte iranische Menschenrechtlerin Mina Ahadi wird für eine Diskussionsrunde anwesend sein bei beiden Events!
14.45 bis 17 Uhr am 28. Mai 2023, Cinématte Bern
Film, anschliessend Gespräch mit Mina Ahadi
Kino Cinématte, Wasserwerkgasse, 3011 Bern
Eintritt CHF 12 (CHF 5 Für Nichtverdienende / Kulturlegi / Mitglieder FVS, Cinématte).
Ticket reservieren
17 bis 20 Uhr am 29. Mai 2023, Chäslager Stans (Doors 16.30 Uhr)
Film, anschliessend Gespräch mit Mina Ahadi. Danach Apéro
Chäslager Stans Kulturhaus, Alter Postplatz, 6371 Stans
Eintritt CHF 12 (CHF 5 Für Nichtverdienende / Kulturlegi / Mitglieder FVS, Chäslager).
Der Dokumentarfilm «Mina – Der Preis der Freiheit» von Hesam Yousefi porträtiert Mina Ahadi, eine iranische Menschenrechtsaktivistin, die heute in Köln lebt. Ihre Geschichte ist eng verbunden mit der Geschichte tausender iranischer FreiheitskämpferInnen, die entweder hingerichtet wurden, verstorben sind oder aus Altersgründen nicht mehr kämpfen können.
Entlang ihres politischen Aktivismus führt der Film uns vor allem durch die Geschichte des islamischen Regimes, denn Mina Ahadi kämpft seit Jahrzehnten gegen Hinrichtungen und Steinigungen im Iran – und wurde dadurch selbst zur Zielscheibe des Gottesstaates.
Mit zahlreichen Kampagnen hat sie die Weltöffentlichkeit auf die grausame Tötungspraxis aufmerksam gemacht und so unter anderem die Steinigung von Sakineh Mohamdi-Ashtiani verhindert. Dass heute im Iran nicht mehr gesteinigt wird, ist auch und vor allem Minas Verdienst. Ein trauriger Höhepunkt ihres Lebens war die iranische Revolution 1979 und die damit verbundene Einführung des Hijab-Zwangs. Kurz nach der Machtübernahme der Islamischen Republik wurde Minas Ehemann, Ismail Yeganehdust, hingerichtet. Mina beschloss, ihr Leben dem Kampf gegen die Todesstrafe zu widmen. Sie konnte viele Menschen retten – doch in ihren Augen immer noch viel zu wenige.
Durch ihre Kampagnen und den engen Kontakt mit den zum Tode Verurteilten entstand in vielen Fällen eine tiefe emotionale Bindung; sie nannten und nennen Mina «Mutter».
In Mina – Der Preis der Freiheit gibt Mina Ahadi Einblicke in ihr bewegtes Leben zwischen Familienglück und Personenschutz. Sie erzählt von ihren Erfolgen und Misserfolgen im Kampf gegen die Todesstrafe sowie für die Rechte von Frauen, Homosexuellen und Ex-Muslimen. Durch die Gründung des Zentralrats der Ex-Muslime erhält sie zahlreiche Morddrohungen. Und obwohl sie ständig unter Angst leben muss, vermittelt Mina eindringlich, dass es Hoffnung gibt.
Dokumentarfilm, Deutschland 2022, Laufzeit 70 Min.
Mit Mina Ahadi, Maryam Namazie u. a.
Produzent / Autor / Regie / Kamera / Schnitt: Hesam Yousefi
Sprache: Persisch – Deutsch – Kurdisch
Untertitel: Deutsch – Englisch
Hesam Yousefi ist ein unabhängiger kurdischer Filmemacher, der 1989 in Piranshahr/Iran geboren und aufgewachsen ist. Seit 2015 lebt er in Deutschland. Von 2009 bis 2016 war er als freier Menschenrechtsjournalist tätig. Seit 2018 studiert Hesam Yousefi „Motion Pictures“ an der Hochschule Darmstadt. Er hat bereits Erfahrungen als Redakteur, Regisseur und Kameramann bei Arte und Aljazira gesammelt. Hesam produziert Kurz- und Langdokumentarfilme mit einem Schwerpunkt auf sozialen Themen. Mina – Der Preis der Freiheit ist sein erster Langdokumentarfilm, den er allein produziert hat.
Mina Ahadi wurde im Iran geboren. Sie war aktiv in der linken Opposition gegen das Schahregime und Ayatollah Khomeini. Ihr Mann wurde wegen dieser Aktivitäten hingerichtet. Mina Ahadi konnte ins Ausland fliehen und ist in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden. Seit vielen Jahren lebt sie in Deutschland. Sie ist Vorsitzende im Zentralrat der Ex-Muslime, hat das Internationale Komitee gegen Steinigung und das Komitee gegen Todesstrafe gegründet. 2019 erschien ihre Autobiografie Ich habe abgeschworen – Warum ich für die Freiheit und gegen den Islam kämpfe (Alibri) in aktualisierter Neuauflage.
Der Text zum Film wurde auf www.aufklaerungsdienst.de und www.filmkunstkinos.de veröffentlicht. Wir haben ihn grösstenteils übernommen.
Die porträtierte iranische Menschenrechtsaktivistin Mina Ahadi kommt exklusiv für uns nach Bern. Sie ist Mitglied des Beirats unserer Flüchtlingshilfe und immer wieder an unserer Seite, wenn es um Säkularisierung geht. Ein spannendes Interview mit ihr erschien unter anderem zum Weltfrauentag 2018 beim humanistischen Pressedienst.