Protest: Keine religiöse Aufrüstung, Frau Bundespräsidentin!

Die FVS nimmt erstaunt zur Kenntnis, dass Bundespräsidentin Doris Leuthard nach einem kurzen Gespräch mit ausgewählten Leuten einen breiteren Einbezug religiöser Kreise in die politische Diskussion auch in der Schweiz vorschlägt. http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Auf-den-Strassen-hier-sieht-man-keine-Burkas/story/12347586

Wir halten fest:

  • Im politischen System der Schweiz kann jede Gruppierung im Rahmen von Vernehmlassungen ihre Meinung einbringen.
  • Eine Bevorzugung religiöser Gemeinschaften gegenüber anderen Meinungsträgern ist mit der Bundesverfassung nicht kompatibel.
  • ReligionsvertreterInnen vertreten immer Partikularinteressen.
  • Bereits heute hat der Rat der Religionen exklusiven Zugang zum Bundesrat (seit 2006 unter BR Couchpin).
  • Bundesrätin Widmer-Schlumpf hat den Dialog mit den Muslimen auf den zahlenmässig marginalen Islamischen Zentralrat ausgeweitet.
  • Die Anliegen der wachsenden Zahl der Konfessionsfreien werden nirgends besonders beachtet.
  • Es ist zu befürchten, dass solches Entgegenkommen religiöse Fundamentalisten geradezu ermutigen wird, sich entsprechend in Szene zu setzen.

Die FVS wehrt sich gegen die Tendenz im Bundesrat, vorschnell auf Forderungen von religiösen Kreisen einzugehen.

Im Übrigen raten wir Bundespräsidentin Leuthard, sich über die tatsächlichen Gegebenheiten in Indonesien umfassend zu informieren, bevor sie sich ein Urteil bildet: http://www.rp-online.de/panorama/ausland/Polizei-geht-gegen-Frauen-in-Jeans-vor_aid_861741.html

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