Freidenker-Hochschulgruppe fordert Stopp von missionarischen Veranstaltungen an der ETH

Die evangelikalen Lobbyorganisationen Campus Live und Dozentenforum führen am Dienstag, 13. 7.2010 und 15. 7.2010 eine Propagandaveranstaltung mit dem Chemiker Henry F. Schaefer III. an der ETH Zürich durch. In seinem kruden Vortrag "Der Urknall, Stephen Hawking und Gott" suggeriert der Fellow des kreationistischen, d.h. anti-evolutionären Discovery Institutes (Seattle) die absurde These, die Urknalltheorie lasse auf die Existenz des christlichen Schöpfergottes schliessen.

Schaefers Ideen entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage, er vertritt eine äusserst fragwürdige, rein religiöse Glaubenslehre. Die Hochschulgruppe frei denken – eine junge Vereinigung naturalistisch und säkular orientierter Angehöriger verschiedener Bildungsinstitutionen im Hochschulraum Zürich – sieht den guten Ruf der ETH in Forschung und Lehre durch derartige Auftritte gefährdet. Sie fordert die ETH in einem Protestbrief auf, sich vom genannten Vortrag zu distanzieren und künftig auf die Durchführung unwissenschaftlicher und missionarischer Veranstaltungen dieser Art zu verzichten.

Die Veranstaltung war gespickt mit missionarischen Einwürfen (wie z.B. der Empfehlung, täglich eine Stunde in der Bibel zu lesen) und auf dem Feedback-Formular der Organisatoren (Campus Live & Dozentenforum) hätte man sich für ein weiteres "Treffen mit Prof. Schaefer zum Thema wie kann ich Gott persönlich kennen lernen" und für "Alpha-Live-Kurse" anmelden können. Für den Anlass am Donnerstag planen wir (noch) mehr kritische Fragen im Anschluss an die Veranstaltung sowie das Verteilen von Flugblättern, in welchen die Widersprüchlichkeit und Unwissenschaftlichkeit von Schaefers Thesen aufgezeigt wird.

Freidenker Hochschulgruppe