Sterbehilfeverbot vom Tisch

Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf denkt um in der Suizidhilfepolitik. Bisher wollte der Bundesrat die Suizidhilfe ganz verbieten oder sehr restriktiv regeln. Jetzt kündigt die BDP-Bundesrätin gegenüber der SonntagsZeitung eine liberalere Regelung an.

Die meisten Parteien - SVP, FDP, SP und Grüne - halten die heutige Regelung im Strafgesetzbuch zur Sterbehilfe für ausreichend und wollen diese beibehalten. Diese verbietet die Hilfe oder Verleitung zum Suizid nur, wenn sie aus «selbstsüchtigen Beweggründen» geleistet wird.

Einzig die Kirchen, kirchennahe Kreise und die christlichen Parteien CVP und EVP hatten die bundesrätlichen Pläne unterstützt. Allerdings setzt sich neben den Kirchen nur die EVP für ein Verbot von Sterbehilfeorganisationen ein; der CVP würden strengere Regeln genügen - vor allem um den Sterbetourismus aus dem Ausland zu unterbinden.

http://www.sonntagszeitung.ch/home/artikel-detailseite/?newsid=143112

http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/bundesrat_will_bei_sterbehilfe_ueber_die_buecher_1.7132011.html

Auch die FVS hatte sich in ihrer Stellungnahme dezidiert gegen die Vorschläge des Bundesrates ausgesprochen und für eine Beibehaltung des status quo plädiert.