Katholiken ködern SchülerInnen mit billigen Religionsnoten

In Italien und Spanien ist zwar die Teilnahmen am katholischen Religionsunterricht leicht rückläufig, aber immer noch auf hohem Niveau. Warum nur? Der Schluss liegt nahe:

  • In Italien ist bei Wahl des Fachs Religion mit wenig Geheuchel eine gute Note zu erreichen, mit der sich der Gesamtdurchschnitt der Noten verbessern lässt.
  • In Spanien dürfte das Fach Religion wesentlich weniger anspruchsvoll sein als das abschreckend betitelte Fach "Bürgererziehung", das wohl Denkarbeit und komplexeren Stoff beinhaltet und deshalb weniger leicht zu einer guten Note führt.
  • In der Schweiz hat sich im Tessin klar gezeigt: Wenn SchülerInnen das Fach als Freifach wählen können, lassen sie es.

Italien

Teilnahme am Religionsunterricht leicht rückläufig
28.02.2011

Rom (KAP) Die Teilnahme am schulischen Religionsunterricht in Italien ist leicht rückläufig - die Beteiligung bleibt aber weiterhin auf hohem Niveau. Wie die zuständige Abteilung der Bischofskonferenz am Wochenende mitteilte, besuchten im vergangenen Schuljahr 6,11 Millionen Kinder und Jugendliche der verschiedenen Schultypen die katholische Religionsstunde. Das waren 90 Prozent der Schüler.

Zwei Jahre zuvor hatte der Prozentsatz 91 Prozent betragen, 1994/95 lag die Quote noch bei 94 Prozent, so der "Nationale Dienst der Italienischen Bischofskonferenz für den Katholischen Religionsunterricht".

Die Teilnahme an der Religionsstunde ist in Italien freiwillig, eine Abmeldung ist möglich. Die Religions-Note fließt mit in die Gesamtbewertung des Schülers ein.

http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/37779.html

Spanien

Spanien: Schüler bevorzugen Religionsunterricht

24.03.11 08:54

Von: ref.ch News/kipa

71 Prozent der spanischen Schüler haben sich im laufenden Schuljahr für den katholischen Religionsunterricht als Wahlfach und damit gegen das Alternativfach «Bürgererziehung» entschieden. Das teilte die spanische Bischofskonferenz am 23. März in Madrid mit. Vor sechs Jahren hatte die sozialistische Regierung von Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero den katholischen Religionsunterricht als versetzungsrelevantes Pflichtfach abgeschafft.

Diese Bildungsreform 2005 hatte seinerzeit gegen den harten Widerstand der konservativen Opposition stattgefunden. Hunderttausende protestierten gegen die Änderungen. Seitdem können Schüler zwischen dem Religionsunterricht und einem neu eingeführten Fach «Bürgererziehung» wählen. Nach Angaben der Bischofskonferenz entschieden sich im Schuljahr 2010/2011 von insgesamt 4,47 Millionen Schülern 3,17 Millionen für den herkömmlichen Religionsunterricht.

http://www.ref.ch/index.php?id=127&tx_ttnews[tt_news]=3258&tx_ttnews[backPid]=21

Schweiz

Beispiel Tessin

Seit 1992: Anmeldung Nach langen Auseinandersetzungen kam man 1992 zur jetzigen Regelung, welche einerseits die Gleichstellung zwischen katholischem und evangelisch-reformiertem Unterricht eingeführt hat, und wo, an die Stelle Obligatoriums mit Dispensationsmöglichkeit eine Anmeldung zum Religionsunterricht trat. Vom alten System ist aber das Prinzip des “Werkvertrages” geblieben: der Staat stellt die Strukturen zu Verfügung und deckt die Kosten dieses Unterrichts, während die kirchliche Autorität (katholisch bzw. evangelisch-reformiert) die Programme bestimmt und die Lehrer ernennt, die im Besitz des Zertifikats zur Unterrichtserteilung sein müssen.

Teilnahme massiv rückgängig Seit dem Inkrafttreten dieser Regelung hat die Teilname am Religionsunterricht nun aber massiv abgenommen. Liegt in der Elementarstufe (1. bis 5. Klasse) die Teilnahme noch bei 75 – 80%, sinkt er auf der Mittelstufe auf wenig mehr als 50%. Während aber im 6.und 7. Schuljahr die Teilnahme nicht wesentlich von jener der Elementarstufe abweicht, fällt im 8. und 9. Schuljahr die Teilnahme unter 10%. Nach konkreten Beobachtungen hat man sogar den Eindruck, dass der tatsächliche Besuch des Unterrichts noch tiefer liegt als die offiziellen Einschreibungen.